BESCHREIBUNG

Die Forschungsstelle für Kultur und Literatur des schlesischen Barock versteht sich als eine Einrichtung zur Erschließung und Erforschung der deutschsprachigen Literaturen und Kulturen im 17. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt auf der gerade im Barock für die deutsche Literatur bedeutenden Region Schlesien. In den Projekten zeichnen sich mehrere Diskussionsstränge ab. Einerseits haben namhafte Barockforscher aus drei Generationen ein interessantes Diskussionsforum geschaffen und akute Fragen methodologischer und literaturwissenschaftlicher Art aufgeworfen, anderseits soll auf die langjährige Tradition des Instituts für Germanistik verwiesen werden. In den 50er Jahren wurde nämlich das wissenschaftliche Programm des Instituts „Schlesische Dichtung in der Frühen Neuzeit“ als wichtigste Forschungsaufgabe angesehen. Anlass dazu waren die reichen Bestände der Universitätsbibliothek. Der verstorbene Prof. Marian Szyrocki entwickelte in Zusammenarbeit mit Prof. Hans-Geert Roloff von der Freien Universität Berlin, Doktor Honoris Causa der Universität Wrocław, kontinuierliche Projekte, die weltweit bekannt waren. Der Schwerpunkt wurde vorrangig auf Editionen gelegt und somit konnten die Handschriften aus dem 17. Jahrhundert der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Durch Behandlung verschiedener Themenbereiche wurde nicht nur ein literaturhistorisches Bild des 17. Jahrhunderts geschaffen, sondern das ganze Spektrum von anthropologischen, sozialgeschichtlichen und dekonstruktivistischen Fragen dargestellt. In diesem Zusammenhang ist der wissenschaftliche Ertrag der Forschungsstelle eine Fortsetzung der schon vor langer Zeit in Wrocław etablierten Forschungsperspektive. Dabei wurde eine ganze Themenpalette angeboten, die von theoretischen und methodologischen Fragen über Textanalysen bis hin zu anthropologisch konzipierten Themen über Schlesien reicht.

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