Veranstalter:innen: Prof. dr hab. Monika Wolting (Uniwersytet Wrocławski), Prof. Dr. Erik Schilling (Universität Leipzig), Dr. Stephanie Bremerich (Universität Leipzig)
Veranstaltungsort: Instytut Filologii Germańskiej, Uniwersytet Wrocławski, Pl. Nankiera 15b, 50-140 Wrocław
Datum: 14.-16. November 2024
Ulrike Draesner, eine der bedeutendsten deutschsprachigen Autor:innen der Gegenwart, lokalisiert zwei ihrer Romane in Breslau/Wrocław. In „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ (2014) verwebt Draesner die Lebenswege der schlesischen Familie Grolmann mit dem Schicksal der aus Ostpolen vertriebenen Familie Nienaltowski. Draesners jüngster Roman „Die Verwandelten“ (2022) erzählt von einer doppelten Migration nach und aus Wrocław. Die Romane sollen die Grundlage des Leseworkshops bilden. Vergleichend dazu sollen Texte polnischer Gegenwarts-Autor:innen herangezogen werden: von Olga Tokarczuk, Marek Krajewski oder Joanna Mielewczyk. Untersucht werden sollen die Darstellung des jeweils Eigenen und Fremden, die Konstruktionen der Identitäten, Räume und Geschichte sowie das Erzählen von Geschichte(n).
Zum Workshop eingeladen werden sollen Literaturwissenschaftler:innen, die sich mit dem Werk von U. Draesner, O. Tokarczuk und anderen Gegenwartsautor:innen auseinandersetzen, die zu Aspekten der deutschen und/oder polnischen Literatur und Kultur forschen, sich mit Fragen der Stereotypenbildung beschäftigen oder Veränderungen im Verhältnis von Nationen in modernisierungstheoretischer Perspektive diskutieren. Wissenschafter:innen sowie interessierte Doktorand:innen und Studierende werden gemeinsam Texte über Wrocław/Breslau lesen und ausgewählte Themenbereiche im Plenum miteinander diskutieren. Über das innovative Lese-Format wird eine profunde Auseinandersetzung mit den Romanen ermöglicht, um ein besseres Verständnis der Texte zu erlangen, insbesondere in Bezug auf ihre Interkulturalität, Multiperspektivität , historiographische Aspekte sowie den Umgang mit Stereotypen und die Erzeugung von neuen Deutschland- und Polenbildern. Der letzte Aspekt eröffnet großes Diskussionspotential, denn für Texte der deutschen und polnischen Literatur der letzten zwei Jahrzehnte lässt sich ein signifikanter Wandel der Bilder beobachten.
Das Programm:
Programm des Workshops
14.11.2024 | Donnerstag | Raum 220
14.00 | Begrüßung und Eröffnung
14.30–16.00 | Thema 1 | Individuen und Räume
Texte: Ulrike Draesner, Sieben Sprünge | Joanna Bator, Sandberg
Moderation: Joanna Bednarska-Rydzewska und Sebastian Schönbeck
16.00–16.15 | Kaffeepause
16.15–17.45 | Thema 2 | Formen des Erinnerns
Texte: Ulrike Draesner, Sieben Sprünge | Joanna Bator, Sandberg
Moderation: Aleksandra Burdziej und Silke Horstkotte
15.11.2024 | Freitag | Raum 220
09.30–11.00 | Thema 3 | Figuren und Geschlecht
Texte: Ulrike Draesner, Die Verwandelten | Olga Tokarczuk, Empusion
Moderation: Stephanie Bremerich und Christine Kanz
11.00–11.15 | Kaffeepause
11.15–12.45 | Thema 4 | Das Eigene und das Fremde
Texte: Ulrike Draesner, Die Verwandelten | Olga Tokarczuk, Empusion
Moderation: Iris Bauer und Christoph Jürgensen
12.45–14.00 | Mittagspause
15.30–16.00 | Posterpräsentation
16.00–17.30 | Thema 5 | Geschichten und Räume
Texte: Ulrike Draesner, Die Verwandelten | Marek Krajewski, Festung Breslau
Moderation: Ulrike Steierwald und Matteo Iacovella
18.00 | Lesung mit Ulrike Draesner | OP ENHEIM, Wroclaw, Plac Solny 4, Salon Herz
Moderation: Erik Schilling
16.11.2024 | Samstag | Raum 220
9.30–11.00 | Thema 6 | Multilinguales Erzählen
Texte: Ulrike Draesner, Sieben Sprünge | Marek Krajewski, Festung Breslau
Moderation: Monika Wolting und Camilla Miglio
11.00–11.15 | Kaffeepause
11.15–12.30 | Abschlussdiskussion